Hallo Dicker, ich starte eine Tour durch die Krisenbewältigung. Krisen kenne ich, Bewältigung auch. Der Modus Deines Abgangs hat mich allerdings total wuschelig gemacht. Das Tal der Tränen durchschritt ich bereits 1970 durch meine kleine Anne. Grüße sie herzlich von Ihrer Mutter.
Die rauhen Klippen der Wut ertaste ich erst jetzt. Deine Jagdfreunde beneiden Dich sicher. - Ein lebenslanger Jagdwunsch vor dem Visier und jetzt nur noch das Wild richtig ansprechen und Schuss. Aber nein, in diesem spannenden Augenblick wechselst Du den Planeten. -
Gute Reise! Drehbuchreif! Den Film hätte ich mir allerdings nicht angeschaut; zu schnulzig. – So was passiert doch nie! Du hast mich eines Besseren gelehrt.
UND jetzt? Für Deine Jagdfreunde ändert sich nicht viel. Klar, Du wirst oft Gesprächsstoff sein, schließlich finden die Jäger nicht alle Tage eine Kante wie Dich. Aber das Wild bleibt und wird gejagt. Was ist mit Deiner Familie und Deinen Freunden? Du hinterlässt ein Loch. Bei einem Familienmitglied möchte ich es schon Krater nennen, wenn nicht sogar eine Schlucht; ohne Abschied, ohne Tschüss. Wir müssen unsere Leben jetzt neu gestalten, gibt's dafür auch eine Gebrauchsanweisung? Und wo finden wir die?
Und Deine Seele spannte
• weit ihre Flügel aus,
• flog durch die stillen Lande,
als flöge sie nach Haus.
